Purim 5779

Puppe aus dem Puppentheater „bubales"

Lebendig und fröhlich ging es am Donnerstagnachmittag, den 21. März 2019 in der Freiburger Synagoge zu, als mehr als 20 Kinder vom Kindergarten unserer Lieben Frau des Caritasverbandes Freiburg Stadt e.V. zusammen mit den Kindern der jüdischen Gemeinde das Purimfest feierten. Auf Initiative von Frau Kelm, Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.,  hatte die Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Gemeinde Irina Katz die Kindergartenkinder zum Mitfeiern des traditionellen jüdischen Festes eingeladen.

Mit ihren selbst angefertigten Puppen erzählte die Kunstpädagogin Shlomit Tulgan vom Berliner jüdischen Puppentheater „bubales“ den aufmerksam zuhörenden Kindern die alttestamentliche Geschichte von der Errettung des israelitischen Volkes durch Königin Esther. Auf Anordnung von Haman, dem höchsten Regierungsbeamten unter dem persischen Großkönigs Xerxes I. im 5. vorchristlichen Jahrhundert, sollten alle im damaligen Reich lebenden Israeliten umgebracht werden. Der Tag, an dem das grausame Vorhaben durchgeführt werden sollte, wurde durch Lose (hebr. Purim) bestimmt. Als Esther von dem Plan erfuhr, wirkte sie auf den König ein, das Morden zu verhindern und Haman zu bestrafen. Zur  Erinnerung an die glückliche Errettung feiern die jüdischen Gemeinden jedes Jahr überall auf der Welt ein buntes und fröhliches Fest. Dabei wird in den Gottesdiensten das Buch Esther des Alten Testamentes vorgelesen, in dem von dem Geschehen berichtet wird. Den Kindern in der Synagoge dagegen erzählten die „bubales-Puppen“ die biblische Geschichte und faszinierten sie auf ihre ganz besondere Art.

Shlomit Tulgan präsentiert ihre Handpupen
Kinder spielen mit Handpuppen
Shlomit Tulgan zeigt Kindern Handpuppe
Shlomit Tulgan zeigt Kindern Handpuppe

Nach dem Puppenspiel konnten sich die Kinder bei typisch jüdischen Speisen und den obligatorischen Hamantaschen, dem an Purim traditionell gereichten Gebäck, ausgiebig über das Erlebte unterhalten. Zum Abschied gab es dann noch für jeden Besucher ein kleines Geschenk.

Am Tag zuvor, an Erew Purim, feierte die Gemeinde ausgelassen und mit exzellenter Klezmer-Musik ihren Purim-Ball. Mit Unterstützung des Zentralrates hatte Irina Katz das Epstein Klezmer Tov Trio aus Köln eingeladen, das mit seinem mitreißenden Spiel schnell für beste Stimmung sorgte. Dabei begeisterte vor allem Igor Epstein, der Gründer der Gruppe, mit großer Virtuosität und Kunstfertigkeit auf der Geige und zugleich mit seiner charmanten Art zu moderieren.

Konzert des Epstein Klezmer Tov Trio
Epstein Klezmer Tov Trio spielt Violine

Vor dem festlichen Purimmahl baten Irina Katz und Kantor Moshe Hayoun alle Anwesenden in den Betraum zu einer kurzen Einführung in das Purimfest. Gemeinsam erklärten sie dessen biblische Herleitung,  theologische Interpretation und Bedeutung im liturgischen Kalender. Auch entrollte Moshe Hayoun die Megillat Esther, so dass jeder die biblische Überlieferung sinnhaft erfahren konnte.

Irina Katz und Kantor Moshe Hayoun geben Einführung zu Purimfest
Kantor Moshe Hayoun spricht zu Gemeinde

Im Gertrud-Luckner-Saal erfreuten sich anschließend alle an dem liebevoll und reichhaltig zubereiteten Festmahl. Nicht lange dauerte es, bis Ellada Sumanshii, international ausgezeichnete Jazzsängerin aus Litauen, mit ihrer kraftvollen und variationsreichen Stimme zum Tanz überleitete.

Gemeinde tanzt zu Musik
Jazzsängerin Ellada Sumanshii sing
Verkleidete Gemeindemitglieder
Zwei Gemeindemitglieder posieren für Foto